Wie entwickle ich meine erste Trading-Strategie?
Der Einstieg ins Trading wirkt oft überwältigend: unzählige Märkte, Strategien und Indikatoren warten darauf, entdeckt zu werden. Doch gerade am Anfang ist es wichtig, strukturiert und mit einem klaren Plan vorzugehen. Eine Trading-Strategie hilft dir dabei, Emotionen aus dem Handel herauszuhalten und deine Entscheidungen auf ein systematisches Fundament zu stellen.
In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deine erste Trading-Strategie entwickeln kannst.
1. Definiere dein Ziel
Bevor du überhaupt eine Strategie entwickelst, solltest du wissen, was du erreichen möchtest.
Willst du kurzfristig Gewinne durch Daytrading erzielen?
Oder suchst du nach einer langfristigen Strategie, um dein Kapital kontinuierlich aufzubauen?
Dein Ziel bestimmt deine Handelszeit, dein Risiko und die Instrumente, die du nutzen solltest. Es ist auch sehr wichtig zu wissen, wieviel Zeit du einsetzen kannst. Wenn du nur wenig Zeit hast, sind eher Strategien zu fixen Uhrzeiten (z.b. US Breakout) oder langfristige Strategien (Swing Trading) möglich.
2. Wähle einen Markt
Es gibt unzählige Märkte: Aktien, Forex, Kryptowährungen, Rohstoffe oder Indizes. Am Anfang ist es sinnvoll, dich auf einen Markt zu spezialisieren. So lernst du seine Dynamiken besser kennen und wirst nicht von zu vielen Informationen erschlagen.
Einsteiger starten oft mit bekannten Märkten wie dem S&P 500 oder großen Forex-Paaren wie EUR/USD.
Was du verstehen solltest ist, dass jeder Markt sich anders verhält. Gold läuft ganz anders als z.b. Forex Paare wie AUDNZD. Man muss auch je nach Instrument andere fundamentale Aspekte beachten. Tipp meinerseits: Gerade bei den Indizies wie SP500 hast du eben einen ganz klaren Vorteil – statistisch gesehen steigen diese Märkte auf lange Sicht. Dieser Vorteil ist nicht zu unterschätzen – sorgt er doch dafür, dass die Finanzindustrie so groß geworden ist.
3. Bestimme deinen Trading-Stil
Wie weiter oben beschrieben, hängt ein großer Teil deiner Tradingstrategie von deiner verfügbaren Zeit ab. Dein Lebensstil und deine verfügbare Zeit beeinflussen, wie du traden kannst:
Scalping: Viele sehr kurze Trades, wenige Sekunden bis Minuten.
Daytrading: Intraday-Trades, am Abend alle Positionen geschlossen.
Swing-Trading: Positionen über mehrere Tage oder Wochen.
Position-Trading: Langfristig, basierend auf fundamentaler Analyse.
Wähle den Stil, der zu dir passt – sonst wirst du deine Strategie im Alltag kaum konsequent umsetzen können.
4. Entwickle klare Einstiegs- und Ausstiegsregeln
Eine gute Strategie beantwortet folgende Fragen:
Wann steige ich in den Markt ein? (z. B. bei einem bestimmten Chartmuster oder Indikator-Signal)
Wann steige ich aus? (Gewinnziel oder Stop-Loss)
Wie groß ist mein Risiko pro Trade?
Im nächsten Bild siehst du eine selbst entwickelte Strategie (Tradingview Skript), welche all diese Fragen beantwortet. Sie sieht auf den ersten Blick etwas kompliziert aus, wenn man die genauen Regeln nicht kennt.
Eingebaut sind zum Beispiel
– Klare Regeln zum Einsteig
– Trendfilter für höhere Timeframes
– SL
– Take Profit
– CRV
– Einstellungsmöglichkeiten für die verwendeten Indikatoren
EIn solches Skript hat den Vorteil, dass man verschiedene Parameter und Zeiteinheiten testen kann. Man kann optisch viel schneller prüfen, ob die Strategie wirklich profitabel sein kann. Tradingview Skripte sind für uns eigentlich immer der erste Schritt für die weitere Entwicklung hin zur fertigen Strategie
5. Teste deine Strategie
Bevor du echtes Geld riskierst, solltest du deine Strategie testen:
Backtesting: Prüfe deine Regeln an historischen Daten.
Paper Trading/Demo-Konto: Teste deine Strategie in Echtzeit ohne Risiko.
So erkennst du, ob dein Ansatz funktioniert – und vermeidest teure Anfängerfehler. Mein Tipp wie gesagt an der Stelle. Nutze das Tradingview Pineskript. Wenn dir die Fähigkeiten fehlen selbst zu programmieren, findest du auf Portalen wie Fiver günstige Programmierer, die dir gerade solche einfachen Projekte kostengünstig umsetzen können. Für komplexere Projekte braucht es dann aber wirklich erfahrene Programmierer.
Die Vorteile der Programmierung habe ich weiter oben beschrieben. Du kannst viel schneller und mit verschiedenen Parametern testen, ob deine Strategie Sinn ergibt.
6. Risikomanagement ist entscheidend
Eine Trading-Strategie ist nur so gut wie dein Risikomanagement. Halte dich an die Faustregel: maximal 1–2 % deines Kapitals pro Trade riskieren. So überlebst du auch eine Verlustserie und bleibst langfristig im Spiel.
Ich kann das hier an der Stelle nicht mit genug Nachdruck sagen. Ich würde sagen 95% aller Trader scheitern an ihren Emotionen und an fehlendem Risikomanagement. Auch der ständige Wechsel hin zum nächsten „heiligen Gral“ trägt sein Übriges dazu bei. Lass dir eines gesagt sein: Es gibt keine Strategie mit einer 90% Trefferquote – und wenn doch wird diese mit derart hohen Verlusten (im Fall der 10%) erkauft, dass der Vorteil schnell dahin ist. Jede Strategie hat bessere und schlechtere Phasen. Die Kunst (sofern der Test einen langfristigen Vorteil ergeben hat) diese eisern durchzuziehen unterscheidet am Ende die guten von den schlechten Tradern.
7. Dokumentiere und optimiere
Führe ein Trading-Journal, in dem du alle Trades festhältst: Einstiegsgrund, Ausstieg, Ergebnis und Emotionen.
Dadurch erkennst du Muster, vermeidest wiederholte Fehler und kannst deine Strategie Schritt für Schritt verbessern.
Fazit
Die erste Trading-Strategie zu entwickeln bedeutet nicht, sofort den „heiligen Gral“ zu finden. Vielmehr geht es darum, eine klare Struktur zu schaffen, die dich diszipliniert handeln lässt. Mit klaren Zielen, einem passenden Markt, definierten Regeln und konsequentem Risikomanagement hast du die Basis für nachhaltigen Erfolg.
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Über den Author
Michael G.. - Founder PimpYourTrading
Michael ist einer der Gründer von PimpYourTrading . Sein Aufgabengebiet liegt vor allem in den wöchentlichen Analysen und fundamentalen Ausblicken für unsere Mitglieder. Zudem betreut Michael die Trader Helfen Trader Gruppe und ist Mit-Entwickler des Grundlagenkurses