Unterstützung und Widerstand im Trading – Die Grundlagen für deinen Erfolg
Unterstützung und Widerstand gehören zu den wichtigsten Konzepten der technischen Analyse im Trading. Sie helfen Tradern, Kursbewegungen besser zu verstehen, potenzielle Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu finden und Risiken gezielter zu managen. In diesem Artikel erfährst du, was Unterstützung und Widerstand sind, warum sie so bedeutsam sind und wie du sie in deiner eigenen Handelsstrategie nutzen kannst.
Was ist eine Unterstützung?
Eine Unterstützung (Support) ist ein Kursniveau, bei dem der Preis einer Aktie, eines Index oder eines Währungspaares dazu neigt, nicht weiter zu fallen.
Hier treffen Käufer verstärkt auf, weil sie den Preis als attraktiv einschätzen.
Das führt dazu, dass die Nachfrage steigt und den Kurs stabilisiert oder sogar nach oben treibt.
👉 Beispiel: Wenn ein DAX-Wert mehrfach bei 20.000 Punkten nach unten abprallt, spricht man von einer starken Unterstützung.
Häufig sieht man, dass in stabilen Aufwärtstrends, der Kurs bis zur letzten Unterstützung (Support) läuft und dort dann wendet. Du kannst dies entsprechend für dein Trading nutzen und bei einem gülitgen Umkehrsignal (z.b. Engulfing, Hammer, Trendwechsel in der kleineren Zeiteinheit) einen aussichtsreichen Einstieg finden.
PS: Unterstützung und Support sind das gleiche – jeweils nur eben einmal „eingedeutscht“ und eben der englische Begriff
Was ist ein Widerstand?
Der Widerstand (Resistance) ist das Gegenteil: ein Kursniveau, bei dem der Preis häufig stoppt, weil viele Marktteilnehmer beginnen, Gewinne mitzunehmen oder zu verkaufen.
Hier dominiert das Angebot.
Dadurch fällt es dem Kurs schwer, weiter zu steigen.
👉 Beispiel: Wenn eine Aktie mehrfach bei 100 € abprallt, liegt dort ein Widerstand.
Warum sind diese Zonen so wichtig?
Orientierung im Chart: Sie zeigen dir, wo der Markt historisch reagiert hat.
Handelsentscheidungen: Trader nutzen diese Zonen, um Einstiege oder Ausstiege zu planen.
Risikomanagement: Stop-Loss-Orders lassen sich sinnvoll unterhalb von Unterstützungen oder oberhalb von Widerständen setzen.
Psychologie des Marktes: Viele Marktteilnehmer achten auf diese Bereiche, was ihre Bedeutung noch verstärkt.
Paritätenwechsel
Ein Paritätenwechsel tritt auf, wenn eine Unterstützungszone durchbrochen wird und anschließend als Widerstand fungiert – oder umgekehrt: wenn ein Widerstand durchbrochen wird und anschließend zur Unterstützung wird.
Man spricht auch vom „Wechsel der Marktrolle“. Das Niveau, das zuvor Käufer anzog, wirkt nach dem Bruch häufig als Barriere für neue Käufer – und umgekehrt.
Beispiel 1: Unterstützung wird zum Widerstand
Angenommen, der Kurs einer Aktie liegt stabil bei 50 €, immer wenn er dorthin fällt, kommen Käufer in den Markt → Unterstützung.
Wird diese Marke aber nach unten durchbrochen, haben viele Trader ihre Stop-Loss-Orders ausgelöst.
Wenn der Kurs später wieder Richtung 50 € steigt, verkaufen viele Trader an dieser Stelle, weil sie „glattstellen“ wollen oder Verluste begrenzen.
Ergebnis: Die ehemalige Unterstützung bei 50 € wirkt jetzt als Widerstand.
Beispiel 2: Widerstand wird zur Unterstützung
Ein Index stößt wiederholt bei 20.000 Punkten nach oben an, Verkäufer dominieren dort → Widerstand.
Gelingt es dem Markt, diese Hürde nach oben zu durchbrechen, sehen viele Trader das als Kaufsignal.
Sobald der Kurs zurückfällt, achten Trader genau auf diese 20.000 Punkte. Hier steigen Käufer erneut ein.
Ergebnis: Der frühere Widerstand wird nun zur Unterstützung.
Typische Fehler beim Umgang mit Unterstützung und Widerstand
Kommen wir zu einem wichtigen Thema – typische Fehler. Einer davon ist, dass man oft tradet, was man denkt und nicht das was man sieht. Gehe neutral an die Situation heran. Der Chart gibt dir IMMER eindeutige Hinweise.
Blindes Vertrauen: Keine Zone hält ewig. Märkte verändern sich.
Falsche Zeitebenen: Unterstützung auf dem 1-Minuten-Chart hat nicht die gleiche Bedeutung wie auf dem Wochenchart. Je höher die Zeiteinheit, desto werthaltiger ist natürlich die Zone. Du solltest natürlich auch Zonen in der Zeiteinheit einzeichnen in der du handelst. Handelst du z.b. im Tageschart, sind Widerstandszonen im Minutenchart für dich nicht von Bedeutung.
Keine Bestätigung abwarten: Trader steigen oft zu früh ein, ohne auf klare Signale (z. B. Candlestick-Muster oder Volumen) zu warten. Tipp: Schaue dir gerne unser kostenloses Ebook zum Thema Candlesticks an.
Praxisbeispiel
Zu guter letzt noch ein Praxisbeispiel . Eine Kombination aus Trendlinien, Trendaufbau und Support / Resistance.
Im Chart sehen wir den Nasdaq (H1 Chart). Zuerst hatten wir einen mustergüligen Aufwärtstrend.
Das erste Warnsignal war der Bruch der Trendlinie bei ca 24.600. Das Tief (Support) des Aufwärtstrends lag bei ca 24.550 – 24.500. Ich sehe solche Bereiche immer als Zonen und nicht als fixen Punkt / Linie. Nachdem aber diese auch gebrochen wurde, war der Bruch des Aufwärtstrends perfekt.
Was man auch sehr schön sieht. Der Kurs läuft immer wieder gerne diese Zone an. Die vorherige Unterstützung wird zum Widerstand, wo der Kurs abprallt.
Ein absolut schönes Chartbeispiel, das das Konzept der Trendanalyse in Kombination mit 2 einfachen Hilfsmitteln (Trendlinie, Unterstützung & Widerstand) gut erläutert.
Fazit
Unterstützung und Widerstand sind fundamentale Bausteine im Trading. Sie helfen dir, den Markt besser zu verstehen, Chancen zu erkennen und dein Risiko zu kontrollieren. Ob du Scalper, Daytrader oder Swingtrader bist – wenn du diese Zonen im Blick hast, handelst du strukturierter und mit einem klareren Plan.
Über den Author
Michael G.. - Founder PimpYourTrading
Michael ist einer der Gründer von PimpYourTrading . Sein Aufgabengebiet liegt vor allem in den wöchentlichen Analysen und fundamentalen Ausblicken für unsere Mitglieder. Zudem betreut Michael die Trader Helfen Trader Gruppe und ist Mit-Entwickler des Grundlagenkurses