Zeiteinheiten richtig verstehen

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Zeiteinheiten verstehen: 1-Minuten- bis Wochen-Charts erklärt

Beim Trading ist die Wahl des richtigen Zeitrahmens entscheidend. Charts können in verschiedensten Zeiteinheiten betrachtet werden – von sehr kurzfristigen 1-Minuten-Charts bis hin zu langfristigen Wochen-Charts. Doch was genau steckt dahinter und welche Bedeutung haben die einzelnen Einheiten für Trader? Und was solltest Du beachten? Denn nicht jede Zeiteinheit ist für jeden Ansatz geeignet.

Was sind Zeiteinheiten im Chart?

Eine Zeiteinheit bestimmt, wie lange ein einzelnes Kerzen- oder Balkendiagramm eine Preisbewegung abbildet.

  • Im 1-Minuten-Chart repräsentiert jede Kerze eine Minute Handel.

  • Im Wochen-Chart fasst eine Kerze die Preisbewegungen einer gesamten Handelswoche zusammen.

So können Trader je nach Strategie unterschiedliche Blickwinkel auf denselben Markt einnehmen. Beispielweise kann ein Aufwärtstrend im 5-Minuten Chart widerum nur eine Korrektur im Stundenchart sein. Und so ist es für uns Trader umso wichtiger, immer mehrere Zeiteinheiten zu betrachten und diese in den Gesamtkontext zu stellen. 

Beispiel gefällig?

EURUSD - M5 Chart

Das erste Bild zeigt den EURUSD im 5-Minuten Chart. Eine Kerze stellt also eine Periode von 5 Minuten dar. Man sieht vermeintlich steigende Hochs und steigende Tiefs  – also einen Aufwärtstrend im 5-Minuten Chart.

Betrachtet man dazu allerdings den Stundenchart, sieht man, dass dieser vermeintliche Aufwärtstrend nur eine Korrektur in der größeren Zeiteinheit darstellt.

EURUSD - H1 Chart

Der gelbe Bereich ist der Aufwärtstrend im M5 Chart. Nimmt man aber den Stundenchart hinzu, erkennt man als Trader, dass dieser Trend im M5 vermeintlich nur eine „Verschnaufpause“ ist und der Markt erneut Liquidität für die nächste Abwärtsbewegung sammelt. Für uns Trader gilt also: Handelsentscheidungen nur anhand einer Zeiteinheit zu treffen ist nicht gerade sinnvoll. Man sollte immer mehrere Zeiteinheiten betrachen – vor allem wenn das Setup längerfristig ist.

Natürlich gibt es auch Handelsstrategien , wo dies nicht ganz so wichtig ist. Dennoch ist eine Multi-Timeframe Analyse prinzipiell immer sinnvoll.

Die wichtigsten Zeiteinheiten im Überblick

Wie bereits erwähnt, ist nicht jede Zeiteinheit für jeden Trader oder Ansatz geeignet. Auch sind Handelssignale wie z.b. ein Hammer in größeren Zeiteinheiten deutlich aussagekräftiger wie z.b. im Minutenchart.  Anbei ein Überblick der gängisten Zeiteinheiten:

1. Minuten-Charts (1M, 5M, 15M)

  • Charakteristik: Sehr kurzfristig, extrem detailliert.

  • Einsatz: Scalping und Daytrading.

  • Vorteil: Präzise Einstiege, schnelle Reaktionen möglich.

  • Nachteil: Hohe Volatilität, viele Fehlsignale, stressig.

2. Stunden-Charts (1H, 4H)

  • Charakteristik: Mittel- bis kurzfristig.

  • Einsatz: Daytrading und Swing-Trading.

  • Vorteil: Übersichtlicher, weniger Rauschen.

  • Nachteil: Weniger präzise Einstiege als im Minuten-Chart.

3. Tages-Charts (1D)

  • Charakteristik: Jeder Candlestick zeigt einen vollen Handelstag.

  • Einsatz: Swing-Trading, mittelfristige Analysen.

  • Vorteil: Solider Überblick, weniger Fehlsignale.

  • Nachteil: Nicht für sehr kurzfristige Trades geeignet.

4. Wochen-Charts (1W)

  • Charakteristik: Längster Standard-Zeitrahmen.

  • Einsatz: Positions-Trading, langfristige Strategien.

  • Vorteil: Klarer Blick auf den übergeordneten Trend.

  • Nachteil: Sehr ungenau für Timing von Einstiegen.

Wie wähle ich den richtigen Zeitrahmen?

Die Wahl der Zeiteinheit hängt stark von der eigenen Trading-Strategie und dem Zeithorizont ab:

  • Scalper: 1M bis 15M

  • Daytrader: 15M bis 1H

  • Swing-Trader: 4H bis 1D

  • Positions-Trader: 1W

Ein bewährter Ansatz ist die Top-Down-Analyse. Diese haben wir weiter oben am Chartbeispiel bereits grob beschrieben. Man fängt mit den größeren Zeiteinheiten an und wechselt dann schlussendlich in die kleineren Timeframes.

  1. Zuerst im Wochen- oder Tageschart den Haupttrend bestimmen.

  2. Dann in kleineren Zeiteinheiten nach konkreten Einstiegen suchen.

Fazit

Zeiteinheiten sind das Fundament der Chartanalyse. Sie bestimmen, wie detailliert du den Markt betrachtest und wie du deine Trades planst.

  • Kurzfristige Zeiteinheiten = viele Chancen, aber viel Rauschen.

  • Langfristige Zeiteinheiten = klarere Trends, aber weniger Trades.

Wer die Zeiteinheiten richtig kombiniert, kann Marktbewegungen aus verschiedenen Perspektiven verstehen – und dadurch bessere Entscheidungen treffen.

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Über den Author

Michael G.. - Founder PimpYourTrading
Michael ist einer der Gründer von PimpYourTrading . Sein Aufgabengebiet liegt vor allem in den wöchentlichen Analysen und fundamentalen Ausblicken für unsere Mitglieder. Zudem betreut Michael die Trader Helfen Trader Gruppe und ist Mit-Entwickler des Grundlagenkurses

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